Das können innovative Materialien oder Mischgewebe sein, aber auch Hightech-Funktionen in Schuhen oder nachhaltige Herstellungsprozesse. Oft sind sie nicht auf den ersten Blick erkennbar, sorgen aber für mehr Tragekomfort, eine bessere Hautverträglichkeit oder erfüllen schützende Funktionen.

Können Sie uns Beispiele nennen?

Jana Otto: Ein Beispiel für innovative Materialien sind Thinsulate-Mikrofasern: Sie können sehr gut Wärme speichern, sind gleichzeitig aber federleicht und dünn. Oder auch atmungsaktive TENCEL™- bzw. Lyocell-Fasern: Ihre Stärke ist, dass sie sehr gut Feuchtigkeit ableiten, also für ein gutes Hautklima sorgen, und nicht knittern. Bestimmte Herstellungsprozesse wiederum statten Textilien mit imprägnierenden Eigenschaften aus.

Kommen auch in der Schuhmode neue Lösungen zum Einsatz?

Jana Otto: Gerade an Schuhe stellen wir ja hohe Ansprüche: Besonders die Herbstund Wintermodelle müssen strapazierfähig und möglichst wasserabweisend oder sogar wasserdicht sein, ohne das Klima zu beeinträchtigen. Das bedeutet, Feuchtigkeit darf zwar nicht von außen eindringen, muss aber von innen nach außen transportiert werden. So eine Funktion können nur Hightech- Materialien oder spezielle Membranen erfüllen.

Besitzen auch Sohlen funktionsverbessernde Eigenschaften?

Jana Otto: Ja, gute Schuhsohlen sind hochfunktional. Viele unserer Schuhmodelle haben zum Beispiel eine leichte, aber robuste Schrittdämpfer-Sohle, die wie ein Luftkissen Ihre Schritte abfedert und Wirbelsäule und Gelenke schont. Manche Modelle sind zusätzlich mit einem Shockabsorber im Fersenbereich ausgestattet, der wie ein Stoßdämpfer den Fersenauftritt abfängt.

Bei Avena steht demnach oft der gesundheitliche Nutzen im Fokus?

Jana Otto: Ja, wir lassen uns viel einfallen, um Trageeigenschaften zu verbessern, die unseren Kunden einen erkennbaren Nutzen bieten. Ein gutes Beispiel ist der Avena-Aktivschutz-Sneaker. Der Kerngedanke bei seiner Entwicklung war: Wie lassen sich Verletzungen des Fußknöchels vermeiden, die durch Stolpern oder Umknicken entstehen und oft langwierige Beschwerden nach sich ziehen? Die Lösung klingt einfach, war aber mit viel Tüfteln und Technik verbunden: In den Schuhschaft des Sneakers wurde ein ausgeklügeltes System eingearbeitet, das sich bei einer unnatürlich schnellen Bewegung in Millisekunden versteift. Wenn Sie umknicken oder stolpern, wirkt es dieser Bewegung im selben Moment entgegen, stützt den Fußknöchel und verhindert so Zerrungen oder Überdehnungen der Muskeln und Bänder. Ein wirklich innovativer Gelenkschutz!

Schränkt so ein System die Bewegungsfreiheit nicht ein?

Jana Otto: Nein, das ist das Besondere an dieser intelligenten Lösung: Sie spüren und sehen keinen Unterschied zu einem „normalen“ Schuh, dennoch wird Ihr Fuß optimal geschützt. Eine großartige Erfindung! Fast so wie ein Sicherheitsgurt – nur eben für Gelenke.