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Inkontinenz | Avena

Inkontinenz: Wissenswertes über Blasenschwäche

Es gibt Dinge, über die keiner gerne spricht. Zum Beispiel darüber, dass man immer wieder Urin verliert oder nicht richtig in der Lage ist, den Stuhlgang zu kontrollieren. Dabei sind viele Menschen betroffen – aktuelle Studien sprechen bereits von bis zu 25 Prozent der Bevölkerung. Weil Inkontinenz für viele Patienten aber selbst beim Arzt ein Tabu-Thema ist, wird eine hohe Dunkelziffer angenommen. Die Krankheitsbilder der Inkontinenz sind sehr vielfältig und abhängig von Symptomen und Ursachen. Sobald Ihr Arzt eine Diagnose vorgenommen hat, können Sie neben der Therapie auch selbst einiges zur Verbesserung Ihrer Situation und zur Vorbeugung von Folgekrankheiten tun.


1. Belastungs-Inkontinenz (auch Stress-Inkontinenz genannt)

Diese ist mit 35 bis 40 Prozent die am häufigsten auftretende Form der Blasenschwäche. Unter ihr leiden vornehmlich Frauen.

Symptome: Wie der Name bereits andeutet, erleiden Patienten der Belastungs-Inkontinenz einen unkontrollierbaren Urinabgang bei Belastung, d.h. erhöhtem Druck auf der Blase. Dieser entsteht beispielsweise beim Husten oder auch beim Hinsetzen, Aufstehen, Laufen und Treppensteigen. Betroffene trauen sich daher kaum, zu lachen oder zu niesen – weil dabei unfreiwillig der Urin tröpfelt. Diese Form von Inkontinenz wird in unterschiedliche Grade eingeteilt: Der erste Grad ist erreicht, wenn man beim Husten Urin verliert, beim dritten Grad passiert dies schon beim Liegen.

Ursachen: Die Muskulatur im Beckenboden ist nicht mehr in der Lage, die Organe im Becken abzustützen. Sie rutschen ein Stück tiefer, und das schwächt den Abschlussmechanismus der Blase. Weitere Faktoren für eine Überlastung stellen schwere körperliche Arbeit, Übergewicht und Fettleibigkeit sowie chronische Bronchitis bei Rauchern dar.


2. Drang-Inkontinenz

Diese Form der Inkontinenz wird auch als Reizblase oder überaktive (hyperaktive) Blase bezeichnet. Unter ihr leiden häufiger Männer als Frauen und dies oft in einem hohen Alter.

Symptome: Patienten haben ständig oder dabei überfallartig das Gefühl, zur Toilette gehen zu müssen. Und das, obwohl die Blase meist kaum gefüllt ist. Die Blasenmuskeln ziehen sich so stark zusammen, dass sich die Blase häufig zumindest teilweise spontan entleert und der Urin nicht bis zum Toilettengang gehalten werden kann. Das Dranggefühl kann dabei so stark sein, dass auch Schmerzen auftreten. Symptomatisch für das Vorliegen einer Drang-Inkontinenz ist auch, dass in der Regel mehrere Toilettengänge pro Stunde notwendig sind (sogenannte Pollakisurie).

Ursachen: Während der Schließmuskel im Grunde völlig intakt ist, liegt das Problem einerseits in einer Empfindungsstörung der Blase an sich und andererseits in überaktiven Blasen-Muskeln. Dies wiederum kann Folge von Entzündungen der unteren Harnwege, von einengenden Veränderungen der Harnröhre, Prostata-Vergrößerungen oder auch von neurologischen Erkrankungen sein. Außerdem kann die Empfindungsstörung durch Veränderungen in der Blase oder Blasenwand entstehen – etwa in Folge von Hormonmangel in den Wechseljahren, von Entzündungen oder Blasensteinen.


3. Überlauf-Inkontinenz

Diese ist die häufigste Inkontinenz-Form bei Männern über 60 Jahre.

Symptome: Tröpfchenweise Urin verlieren – die Blase „läuft quasi über“ und entleert sich daher von selbst. Dabei können Betroffene ihre Blase nur schwerlich komplett leeren. Der restliche Harn sammelt sich daraufhin so lange, bis die Blase ihn nicht mehr halten kann.

Ursachen: Hintergrund der Probleme ist meist eine Abflussstörung bei Männern. Beispielsweise häufig über eine Vergrößerung der Prostata verursacht. Auch können Erkrankungen oder Operationen zugrunde liegen, bei denen die Muskeln oder Nerven im Bereich der Blase geschädigt wurden.


4. Reflex-Inkontinenz

Liegt einer Harninkontinenz eine neurologische Ursache zugrunde, bezeichnet man sie als Reflex-Inkontinenz bzw. als neurogene Blasenentleerungsstörung.

Symptome: Harn geht „automatisch” ab, d.h. eine Entleerung kann nicht bewusst eingeleitet oder unterbrochen werden, da die Patienten den Harndrang nicht spüren. Der Harnabgang findet in wechselnden Intervallen und in unterschiedlichen Mengen statt. Betroffene leiden zusätzlich oft unter neurologischen Ausfällen.

Ursachen: Grundlegend ist eine Schädigung oder Erkrankung von Rückenmark oder Gehirn, womit die Übertragung der Nervenimpulse zur Blasenentleerung unterbrochen ist. Das Zusammenziehen der Blasenmuskulatur und/oder die Erschlaffung des Harnröhrenverschlusses können nervlich nicht mehr richtig gesteuert werden. Ist die Störung als Folge einer Erkrankung (z.B. Multiple Sklerose) oder Verletzung (Querschnittsyndrom) des Rückenmarks entstanden, spricht man von der „spinalen Reflexinkontinenz“. Liegt die Ursache in Hirnleistungsstörungen (Alzheimer, Demenzen, Parkinson, Schlaganfall usw.), spricht man von einer „supraspinalen Reflexinkontinenz“.


Fistel-Inkontinenz | Avena

5. Fistel-Inkontinenz

Fisteln sind neu gebildete und mit Schleimhaut ausgekleidete Verbindungsgänge zwischen verschiedenen Hohlorganen. Sie können zu Inkontinenz führen, wenn sie die Blase z.B. mit dem Darm, der Scheide oder sogar der Hautoberfläche verbinden.

Symptome: Ein Teil des Harns läuft statt über die Blase ständig auch unbemerkt und ohne Widerstand über die Fisteln und damit über die Scheide, den Darm oder die Haut ab.

Ursachen: Fisteln können durch chronische Entzündungen beispielsweise des Darms (Morbus Crohn u.a.) oder durch Tumore entstehen, nach Unterleibsoperationen oder Geburtskomplikationen.

6. Stuhl-Inkontinenz

Eine anale Inkontinenz bedeutet, dass Betroffene den Stuhlgang nicht willkürlich steuern können. Die Schwäche des Schließmuskels führt dazu, dass Kot unwillkürlich entweicht und Gas oder Flatulenzen (Winde) abgehen.

Symptome: Das Spektrum der analen Inkontinenz (Stuhlinkontinenz) reicht vom Verlust kleinster Stuhlmengen, sogenanntes Stuhlschmieren (Stuhlspuren in der Unterwäsche), bis hin zum kompletten Verlust jeglicher Kontrolle über das Stuhlverhalten. Ähnlich zur Belastungs-Inkontinenz wird das Beschwerdebild in drei Schweregrade unterteilt.

Ursachen: Zentrales Problem ist ein Defekt des Schließmuskels, der sich wie ein Abdichtungsring aus Muskeln, Haut und Schleimhaut um die Analöffnung herumlegt. Die Krankheit entsteht häufig bereits durch das altersbedingte Nachlassen der Kraft des Schließmuskels. Afternahe Operationen, Infektionen und vielfältige Enddarmerkrankungen im Afterbereich, sind neben neurologischen Störungen und Erkrankungen in der Regel an ihrer Entstehung beteiligt. Darüber hinaus stellen Verletzungen während des Geburtsvorganges eine häufige Ursache dar.

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