DIABETES
Ratgeber
Diabetes: Diagnose, Behandlung und Vorbeugung
Verschiedenen Quellen zufolge sind zwischen 7 und 9 Millionen Menschen in Deutschland in Diabetes erkrankt. Darunter fällt auch eine geschätzte Dunkelziffer von etwa 2 Millionen Menschen, die mit Diabetes leben, ohne es zu wissen. In jedem Jahr kommen rund 500.000 Neuerkrankungen hinzu, bis zum Jahr 2040 wird die Anzahl der Erkrankten in Deutschland laut Experten auf bis zu 12 Millionen steigen. Das gilt vor allem für Erkrankungen an Diabetes Typ 2, die durch einen ungesunden Lebensstil und Bewegungsmangel begünstigt werden. Umso dringlicher wird eine umfangreiche Aufklärung über frühzeitige Diagnose und Behandlung der Erkrankung.
Konsultieren Sie bei Verdacht auf Diabetes unbedingt einen Arzt. Zusätzlich bieten wir Ihnen einen Überblick über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten sowie hilfreiche Tipps zur Vorbeugung von Diabetes – für Ihr persönliches Wohlbefinden.
Eine frühzeitige Diagnose von Diabetes ist wichtig, da eine Therapie den Verlauf der Krankheit deutlich positiv beeinflussen und damit die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Betroffenen erhöhen kann.
Anzeichen für Diabetes frühzeitig erkennen
Typ-1-Diabetes beginnt meist bereits im Kinder- und Jugendalter und führt zum Eintreten plötzlicher hochakuter Symptome wie häufigem Harndrang, starkem Durst, raschem Gewichtsverlust sowie Erschöpfungszuständen und verminderter Leistungsfähigkeit.
Typ-2-Diabetes zeigt sich zunächst oft nur durch geringe Beschwerden. Für eine rechtzeitige Diagnose sollten Sie deshalb wachsam auf mögliche Signale Ihres Körpers hören. Zu möglichen Symptomen gehören eine erhöhte Infektanfälligkeit, starker Durst und Harndrang, juckende und trockene Haut, Appetitlosigkeit und Heißhunger sowie schlecht heilende Wunden. Wenn Sie Anzeichen für eine Erkrankung bei sich feststellen, sollten Sie den Verdacht umgehend durch einen Arzt prüfen lassen.
Tipp: In Deutschland haben Sie als gesetzlich Versicherter ab einem Alter von 35 Jahren alle drei Jahre einen Anspruch auf eine Gesundheitsuntersuchung, die auch eine Messung des Blutzuckers umfasst. Nehmen Sie diese Vorsorgeuntersuchung wahr, um ein Risiko auf Diabetes frühzeitig zu erkennen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Blutzucker regelmäßig zu kontrollieren bzw. kontrollieren zu lassen – sowohl bei Verdacht auf Diabetes als auch im Krankheitsverlauf. Die Messung mit einem Blutzuckermessgerät kann selbstständig oder in der Apotheke durchgeführt werden.
Die Therapie einer Diabetes-Erkrankung erfolgt in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Dabei werden abhängig von der Art der Erkrankung sowie Begleiterkrankungen und Alter des Patienten verschiedene Therapieziele vereinbart, an denen sich die Behandlung orientiert. Dazu gehören:
Durch geeignete Therapiemaßnahmen sollen Belastungen und Nebenwirkungen der Erkrankung so gering wie möglich gehalten werden. Der Erfolg einer Diabetes-Therapie hängt maßgeblich von Ihrer Bereitschaft zur Mitarbeit ab. Die Anpassung des Tagesablaufs und Lebensstils an die Krankheit erfordert zunächst ein hohes Maß an Umstellung und Disziplin. Mit der Zeit fallen Ihnen die Maßnahmen aber zunehmend leichter, werden schließlich zur Gewohnheit und zahlen sich dauerhaft durch einen hohen Gewinn an Wohlbefinden und Lebensqualität aus. Außerdem lernen Sie durch geeignete Schulung, mit der Krankheit bestmöglich umzugehen.
Bei Diabetes Typ 1 produziert die Bauchspeicheldrüse kein oder nicht ausreichend Insulin – ein Hormon, das dafür zuständig ist, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu überführen und damit den Blutzucker zu senken. Dieser Mangel kann nur durch eine Insulintherapie ausgeglichen werden, in der Regel durch das regelmäßige und tägliche Spritzen von Insulin.
Da Diabetes Typ 2 ganz entschieden durch eine ungesunde Lebensführung begünstigt wird – dazu gehören kalorien- und zuckerreiche Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht – geht es bei der Therapie vor allem darum, den Lebensstil in gesündere Bahnen zu lenken. Zu den Maßnahmen zählen Ernährungsumstellung, regelmäßige Bewegung sowie Gewichtsreduktion, um den Risikofaktoren entgegenzuwirken.
Je nach Schweregrad und Verlauf der Krankheit erfolgt eine Behandlung in verschiedenen Stufen.
Die Diabetes-Therapie wird von Routinekontrollen begleitet. Dabei werden regelmäßig die Blutzuckerwerte kontrolliert. Diese geben Auskunft darüber, inwiefern die Behandlung anschlägt und ob sie gegebenenfalls angepasst werden muss. Außerdem können Folgeerkrankungen rechtzeitig erkannt und vermieden werden.
Der Blutzuckerlangzeitwert (HbA1c) gibt Auskunft über die durchschnittliche Blutzuckerhöhe der vergangenen sechs bis acht Wochen. Ein Wert von über 6,5 Prozent verzeichnet ein höheres Risiko für die Entstehung von Folgeerkrankungen. Gleichzeitig gilt es, die Gefahr einer Unterzuckerung rechtzeitig zu erkennen. Sinkt der Blutzuckerspiegel auf unter 70 mg/dl, drohen Bewusstlosigkeit oder sogar Koma.
Des Weiteren werden der Blutdruck und die Füße geprüft. Erhöhter Blutdruck sowie die Entwicklung eines sogenannten „Diabetiker-Fußes“ sind häufige Folgen der Erkrankung, sodass regelmäßige Kontrollen zur Vorbeugung und Behandlung ebenfalls wichtig sind. Den Blutdruck können Sie mit unseren Blutdruckmessgeräten auch selbstständig prüfen.
Zwar spielen bei beiden Formen von Diabetes genetische Veranlagungen eine Rolle, insbesondere bei Diabetes Typ 2 lässt sich der Ausbruch der Krankheit durch einen gesunden Lebensstil aber hinauszögern oder sogar verhindern, zumindest jedoch ihr Verlauf lindern. Zunächst einmal sollten Sie nicht warten, bis die ersten Symptome auftreten, um sich auf Diabetes testen zu lassen. Sichern Sie sich alle drei Jahre durch einen regelmäßigen Gesundheits-Check-Up ab. Spätestens bei möglichen Anzeichen für Diabetes sollten Sie den Verdacht durch einen Arzt prüfen lassen.
Vieles können Sie selbst für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit tun. Mit einer gesunden Lebensführung können Sie Diabetes vorbeugen, Verlauf und Folgen der Krankheit mindern und Ihre Lebenszufriedenheit fördern. Die drei wichtigsten Säulen sind:
Diabetiker leiden oft an verschiedenen Folgeerkrankungen, die zusätzlich zur Krankheit eine starke Belastung für die Betroffenen darstellen. Bei uns erfahren Sie, was Sie für den Schutz vor Folgeerkrankungen sowie deren Behandlung tun können. Grundsätzlich gilt auch hier, wie bei der Vorbeugung und Behandlung von Diabetes, dass Sie sich um einen gesunden Lebensstil mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung bemühen sollten. Ebenso wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle Ihrer Blutzuckerwerte und Ihres Blutdrucks.
Das können Sie zu Ihrem Schutz tun:
Bei jedem zweiten Diabetiker besteht ein erhöhtes Risiko, am sogenannten „diabetischen Fuß“ zu erkranken. Die Durchblutung der Füße ist gestört und kleinste Wunden können oft nicht mehr abheilen. Die Durchblutungsstörung kann auch zu Nervenschädigungen und damit zu einer Einschränkung des Schmerzempfindens führen, in deren Folge die Patienten Verletzungen zu spät wahrnehmen. Im schlimmsten Fall können die Symptome bis zur Amputation führen.
Grund für die diabetische Netzhauterkrankung sind Durchblutungsstörungen der kleinen Netzhautgefäße, die im schlimmsten Fall zur Erblindung führen können.
Das können Sie zu Ihrem Schutz tun:
Diabetiker haben aufgrund des erhöhten Blutdrucks ein drei- bis vierfach höheres Risiko, an Herzkrankheiten oder Herzschwäche zu erkranken sowie einen Herzinfarkt zu erleiden. Auch die Zahl der Schlaganfälle ist bei Diabetes-Erkrankten höher.
Das können Sie zu Ihrem Schutz tun:
Bei schlechter Einstellung kann es bei Diabetikern über die Jahre zu einer Schädigung der Nieren bis hin zum Nierenversagen kommen.
Das können Sie zu Ihrem Schutz tun:
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